M39 - Offener Sternhaufen


M39 WS
Aufnahme: 05.09.2025; Ort: Schwedt/Oder, Zeit: ca. 23:00 - 24:00 Uhr MEZ
Instrument: Seestar S50 im AZ-Modus
30 Aufnahmen je 10 s, Gesamtbelichtung: 56 min
Bearbeitung: Histogramm angepasst, Bild verkleinert.

M39 (Messier 39) ist ein offener Sternhaufen und befindet sich im Sternbild Schwan (Cygnus). Er ist etwa 825 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Die Entdeckung von M39 wird oft Le Gentil im Jahre 1750 zugeschrieben. Messier nahm ihn 1764 in seinen Katalog auf. Möglicherweise wurde dieser Sternhaufen jedoch von Aristoteles um 325 v. Chr. als „kometenhaft erscheinendes“ Objekt erwähnt.

Offene Sternhaufen wie M39 sind lockere Ansammlungen von einigen Dutzend bis einigen Tausend Sternen, die gemeinsam aus derselben Gaswolke entstanden sind. Sie sind relativ jung und befinden sich in den Spiralarmen unserer Galaxie.

Messier 39 ist ein Sternhaufen der 5. Magnitude, der aufgrund seiner großen Winkelgröße: 32‘, größer als der Mond ist. Bei guten Bedingungen kann er gerade so mit bloßem Auge erahnt werden. Er wird in Ferngläsern gut aufgelöst, wo seine Form auffällt: ein gleichseitiges Dreieck mit 30'-Seiten und hellen Sternen an jeder Ecke. Zwei Sterne 7. Magnitude markieren die südöstlichen und südwestlichen Ecken, ein Stern 9. Magnitude an der nördlichen Ecke. Dabei handelt es sich um HD 205198, HD 204917 und HD 205331. Etwa 25 schwächere Sterne liegen in diesem Dreieck, viele sind paarweise angeordnet. Die hellen Sterne des Sternhaufens sind zwar lose, heben sich jedoch gut vom reichen Hintergrund der Milchstraße mit schwachen Sternen ab.

Der Sternhaufen ist nur 825 Lichtjahre entfernt und enthält 30 nachgewiesene Mitglieder in einem Volumen von etwa 7,5 Lichtjahren Durchmesser. Seine absolute Magnitude von -2,5 entspricht einer Leuchtkraft von nur 830 Sonnen. Der hellste Stern von M39 ist vom Spektraltyp A0. Alle seine Mitglieder sind Hauptreihensterne, wobei die hellsten scheinbar kurz vor dem Punkt der Verwandlung in die rote Riesenphase sind. Der Sternhaufen hat ein geschätztes Alter von 270 Millionen Jahren und nähert sich uns mit 28 km/s.

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M39 Dreieck Bez w
39 liegt innerhalb des Orion-Arms unserer Milchstraße, demselben Spiralarm, in dem sich auch unsere Sonne befindet.

Das Teleskop blickt bei der Aufnahme in Richtung des Sternbilds Schwan (Cygnus). Diese Blickrichtung zeigt direkt entlang der Längsachse unseres eigenen Spiralarms (Orion-Arm) in die inneren Regionen der Milchstraße, in Richtung des Zentrums unserer Galaxie. Die Dichte der Sterne in dieser Sichtlinie ist immens hoch.

Der Sternhaufen M39 befindet sich mit einer Entfernung von etwa 825 Lichtjahren noch in unserer relativen galaktischen Nachbarschaft. Dieses Bild des offenen Sternhaufens Messier 39 (M39) bietet somit mehr als nur den Haufen selbst. Es ist ein faszinierender Blick entlang der Sichtlinie in unsere Heimatgalaxie.

Die überwältigende Anzahl der lichtschwachen Sterne im Hintergrund zeigt uns, was hinter M39 liegt: Wir blicken hier direkt in die weiter entfernten Regionen unseres Milchstraßensystems. Diese Sterne gehören zu den dichteren Bereichen des Orion-Arms und vor allem zum nächstgelegenen Perseus-Spiralarm, der sich in dieser Richtung anschließt.

Was wir also sehen, ist eine projizierte Überlagerung verschiedener Entfernungen:

1. Vordergrund: Einige vereinzelte, nah gelegene Sterne.
2. Mittelgrund: Die Sterne des Haufens M39 (~825 Lichtjahre).
3. Hintergrund: Die unendlich erscheinende Tiefe der Milchstraße, mit tausenden von Sternen, die zehntausende Lichtjahre entfernt sind.

Dieses Bild fängt damit nicht nur einen Sternhaufen ein, sondern die dreidimensionale Tiefenstruktur unserer Galaxie.