Kopernikus - Erathostenes - Gambart Hills

Tubus: Meade 8" SC, Montierung: Skywatcher EQ6-R pro, Kamera: ZWO ASI178MC
Aufnahmesoftware: FireCapture V2.7.14, SER-Format
Mosaik aus 5 Bildern, je Bild ist Stacking-Resultat aus einem Video
1. Video: 20:55 MEZ, 2014 Frames, Shutter: 12 ms, Gain: 200, Gamma: 50, 50% (1007 Frames) gestapelt
2. Video: 20:57 MEZ, 2000 Frames, Shutter: 12 ms, Gain: 200, Gamma: 50, 50% (1000 Frames) gestapelt
3. Video: 21:00 MEZ, 2000 Frames, Shutter: 10,5 ms, Gain: 200, Gamma: 50, 50% (1000 Frames) gestapelt
4. Video: 21:01 MEZ, 4000 Frames, Shutter: 10,5 ms, Gain: 200, Gamma: 50, 50% (2000 Frames) gestapelt
5. Video: 21:04 MEZ, 4005 Frames, Shutter: 9,5 ms, Gain: 200, Gamma: 50, 50% (2002 Frames) gestapelt
Gestapelt mit ASI Videostack, bearbeitet mit Astroart (Mosaik gebildet, Schärfung, Binning, Histogramm bearbeitet)

Krater
1 Copernicus
2 Eratosthenes
3 Stadius
4 Gambart
5 Fauth
6 Reinhold
7 Gay-Lussac
8 Pytheas
9 Wallace
10 Heinrich
Mare
11 Mare Imbrium
Sinus
12 Sinus Aestuum
Mons / Montes
13 Mons Wolff
15 Montes Appenninus
Vulkanisches Gebiet
14 Gambart Hills
Geprägt wird das Bild von den Kratern Eratosthenes (oben rechts) und Kopernikus (mittig unten). Unten rechts in der Ecke liegt Gambart und oben links in der Ecke Pytheas. Beim genaueren Betrachten ist auch sehr schön der stark erodierte und von Lavamassen gefüllte Krater Stadius unterhalb von Eratosthenes am Ende der Ausläufer der Montes Appeninus zu sehen. Mitte rechts das Sinus Aestuum und oben schön ruhig das südliche Ende des Mare Imbrium.
Besonders auffällig ist dieses buckelige Areal im rechten unteren Viertel zwischen Gambart und Kopernikus. Im folgenden Bild ist dieses Gebiet mit zwei Ellipsen gekennzeichnet.

Die vertikal ausgerichtete Ellipse umfasst dieses hügelige Areal. Aber wenn man sich das obere Bild genauer anschaut, dann meint man, eine Fläche zu erkennen, die sich optisch von der benachbarten Umgebung, wenn auch nur schwach, unterscheidet. Dieses Areal ist mit der horizontal ausgerichteten Ellipse gekennzeichnet. Während oberhalb dieser Ellipse die Strahlen des Auswurfmaterials vom Kopernikus-Impakt gehellt sind, erscheinen sie innerhalb der horizontalen Ellipse gedunkelt. Der obere und rechte Ellipsenrand kennzeichnet auch sehr gut eine Grenze zwischen dem dunklen und hellen Auswurfmaterial.
Dieses buckelige Gebiet wurde einer weiteren Videoaufnahme unterzogen; im folgenden Bild sind Auffälligkeiten gekennzeichnet.


Im linkenTeil (rechtes Bild) kennzeichnen die beiden Linien eine deutliche Abgrenzung des hügeligen Gebietes von der Nachbarschaft. Die diagonale Linie im rechten Teil des Bild läuft entlang einer scheinbaren Kette von Kratern. Im oberen Teil dieser Linie habe ist eine mehr oder weniger kurze senkrechte Linie gezogen. Rechts von ihr ist darunter deutlich ein Rücken zu sehen, der direkt oberhalb der diagonalen Linie nur noch sehr schwach zu erkennen ist. Deutlich ist dies zu erkennen in der oberen Übersichtsaufnahme. Im dunklen Areal dieser Gegend verschwindet der Rücken optisch fast und weiter nördlich oben im helleren Teil der Gegend kommt der Rücken wieder deutlich hervor.
Kann es sich hier um ein ehemals vulkanisch aktives Gebiet handeln? Auf der Website Lunar/Lroc Qickmap sind hier einige Hügel und nur wenige Krater erkennbar, aber optisch nicht so ausgeprägt, wie auf diesen Bildern. Der Virtual Moon Atlas zeigt hier nur einen Dome, nämlich Gambart K1, der im GLR Catalog of Lunar Domes Draft Copy als Gambart 5 bezeichnet wird (links der weiße Punkt neben der Beschriftung K1). Auch in weiteren Kataloge und Berichten über lunaren Vulkanismus wird dieses Areal nicht beschrieben. Wenn man in der Website Lunar/Lroc Qickmap tief in diese Region hineinzoomt, gewinnt ich allerdings schon den Eindruck, es könnte sich einerseits um Dome handeln, andererseits um zusammengebrochene Lavakanäle, gemischt mit kleinen Krater-Impakts. Auch die vermeintlichen Krater entlang der diagonalen Linie (schwach erkennbar) sind doch eher zusammengebrochene Lavakanäle und nur wenige Krater.
Eine tiefsehende Internet-Recherche erbrachte das folgende Ergebnis: Es handelt sich hier um Gambart Hills.
Die Gambart Hills sind eine Gruppe von Hügeln auf dem Mond, die nach dem französischen Astronomen Jean-Félix Adolphe Gambart benannt sind. Hier sind einige detaillierte Informationen über die Gambart Hills:
- Lage: Die Gambart Hills befinden sich in der westlichen Hemisphäre der Mondvorderseite, in der Nähe des Äquators. Sie liegen südöstlich des Mare Insularum und nordwestlich des Kraters Gambart, nach dem sie benannt sind.
- Geologie: Die Hügel bestehen hauptsächlich aus basaltischem Material, das typisch für die Mondmeere ist. Dieses Gestein entstand durch vulkanische Aktivitäten, die vor Milliarden von Jahren stattfanden, als Lava die Oberfläche überflutete und erstarrte.
- Topographie: Die Gambart Hills sind keine zusammenhängende Hügelkette, sondern eher eine Ansammlung von kleineren Erhebungen. Sie sind relativ niedrig im Vergleich zu anderen Mondformationen, was sie weniger auffällig macht.
- Wissenschaftliche Bedeutung: Aufgrund ihrer Lage und Zusammensetzung bieten die Gambart Hills Einblicke in die vulkanische Geschichte des Mondes. Sie könnten auch Hinweise auf mögliche Schwankungen im Magmafluss und die geologische Entwicklung des Mondes liefern.
- Erforschung: Die Gambart Hills wurden durch verschiedene Mondmissionen kartiert und untersucht, darunter auch von den Apollo-Missionen, die umfangreiche fotografische Aufnahmen und Daten sammelten. Moderne Missionen mit Orbitalfahrzeugen wie dem Lunar Reconnaissance Orbiter haben hochauflösende Bilder bereitgestellt, die die detaillierte Untersuchung der Region ermöglichen.
- Beobachtung: Amateure und professionelle Astronomen können die Gambart Hills mit Teleskopen beobachten, insbesondere während der Mondphasen, in denen das Sonnenlicht die Oberflächenstrukturen hervorhebt.